Natürlich kann die Politik Einsamkeit im Alter nicht einfach per Gesetz verbieten. Aber sie kann dagegen weit mehr sinnvolle Maßnahmen als bisher ergreifen. __Diese drei__ sind uns besonders wichtig:
(1) Zunächst sollte die Politik in der Lage sein, Einsamkeit im Alter besser zu analysieren. Erst dann kann man genau sagen, was das Problem ist und wie man es lösen könnte. Das Stichwort lautet "__Deutscher Alterssurvey__". Diese regelmäßig stattfindenden Untersuchungen werden im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt. Der Survey ist die zentrale Informationsquelle über das Altern und die damit verbundene Lebensqualität in Deutschland. Die Untersuchungen enden bislang bei Menschen bis 85 Jahren. Wir finden das ungenügend und finden: Der Survey sollte auch alle noch danach folgenden Altersgruppen berücksichtigen.
(2) Einsamkeit sollte in Zukunft als Krankheitsrisiko und damit als __Faktor im Präventionsgesetz__ anerkannt werden! Beim Präventionsgesetz geht es darum, was getan werden kann, um Krankheiten vorzubeugen. Denn Behandlung von Krankheit ist gut, oft aber ist Vorbeugung besser! Wenn Einsamkeit auch als krankheitsauslösender Faktor im Präventionsgesetz anerkannt würde, müssten auch mehr finanzielle Mittel für die Bekämpfung von EInsamkeit im Alter bereitgestellt werden.
(3.) Womit wir beim dritten Punkt sind: Der __sog. Altenhilfe__. Hierzu gibt es einen Paragrafen: Den § 71 SGB XII. Dort steht, dass die Kommunen in Deutschland besondere Hilfen für ältere Menschen gewähren sollen. Zum Beispiel sollen sie ihnen Beteiligung und Teilhabe an Bildung und Kultur ermöglichen. "Sollen". In der Juristensprache heißt sollen aber nicht müssen, weswegen das oft nicht stattfindet. Damit das geschieht, muss Altenhilfe Pflichtaufgabe der Kommunen werden. Aus dem "soll" im Gesetz muss also ein "muss" werden!